In Goethes Roman “Wilhelm Meisters Lehrjahre” kommt im Harfner die Reminiszenz der mythologischen Orpheusfigur zum Ausdruck. Aus der romantischen Flucht in die Dichtkunst setzt er sich in weltfremde Opposition gegenüber der rationalen Turmgesellschaft. Ingeborg Bachmann rekurriert in ihrem Gedicht “Dunkles zu sagen” nicht nur den Orpheusmythos, sondern greift zitativ zugleich auf die Präfiguration des scheiternden Harfners zurück. Im Bild Augustins wird ihr Lyrisches Ich damit als verfluchter Charakter markiert, dem ein gelingender Zugriff auf die Welt und das geliebte Gegenüber untersagt wird.
In Goethe’s novel “Wilhelm Meister’s Apprenticeship” (German: Wilhelm Meisters Lehr jahre) reminiscence of the mythological character of Orpheus finds expression in Harfner. Out of romantical escape into poetry he puts himself in a naive/unworldly opposition against the rational society of the tower. Ingeborg Bachmann refers in her poem “Expressing the dark” (German: Dunkels zu sagen) not only to the myth of Orpheus, she also reverts to the prefiguration of the Harfner. Recourse to Augustin, Bachmann allegorises her speaker of the poem as an accursed, failing character who gets denied a successful access to the world and the beloved person.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2012.02.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2012 |
Veröffentlicht: | 2012-12-14 |
Um Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies. Mit dem Klick auf „Alle akzeptieren“ stimmen Sie der Verwendung von allen Cookies zu. Für detaillierte Informationen über die Nutzung und Verwaltung von Cookies klicken Sie bitte auf „Anpassen“. Mit dem Klick auf „Cookies ablehnen“ untersagen Sie die Verwendung von zustimmungspflichtigen Cookies. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einstellungen jederzeit individuell anzupassen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.