Der vorliegende Band ist Erinnerungsorten des atlantischen Sklavenhandels und deren literarischer Darstellung in den englisch-, französisch-, spanisch-, portugiesisch- und niederländischsprachigen Literaturen des 20. und 21. Jahrhunderts gewidmet. Dass die Herausgeberin und der Herausgeber das von Pierre Nora geprägte Konzept des lieu de mémoire als Ansatz wählen, ist aus mehrerlei Sicht bedeutsam. Erstens gehört Pierre Nora zu denjenigen Stimmen, die Vorbehalte gegen das 2001 in Frankreich verabschiedete Gesetz «Loi Taubira» zur Anerkennung von Sklavenhandel und Sklaverei als Verbrechen gegen die Menschlichkeit hatten. Das Gesetz so Nora, trage dazu bei, eine «Diktatur des Gedächtnisses» zu etablieren, die die Geschichte bedrohe, indem sie sie nach moralischen Kriterien der Gegenwart beurteile. Zweitens trugen die Erinnerungsorte, die im von Pierre Nora herausgegebenen programmatischen Band Les lieux de mémoire (1984/1986) thematisiert und unter den Schlagwörtern «Die Republik», «Die Nation» und «Les France» gruppiert sind, zur Festigung eines Geschichtsnarrativs bei, das Frankreich als glorreiche Nation darstellen und davor bewahren sollte, im Zuge der europäischen Integration in Vergessenheit zu geraten. Zweitens trugen die Erinnerungsorte, die im von Pierre Nora herausgegebenen programmatischen Band Les lieux de mémoire (1984/1986) thematisiert und unter den Schlagwörtern «Die Republik», «Die Nation» und «Les France» gruppiert sind, zur Festigung eines Geschichtsnarrativs bei, das Frankreich als glorreiche Nation darstellen und davor bewahren sollte, im Zuge der europäischen Integration in Vergessenheit zu geraten.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2023.02.39 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2023 |
Veröffentlicht: | 2023-11-23 |
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