Wolfgang Clemen war kein Freund von Festschriften: Dies hing sicher mit seinem verständlichen Misstrauen gegenüber beflissenen Huldigungen zusammen, die ihm wenig verdient zu sein schienen, vor allem aber mit einer nüchternen Einschätzung des eigenen Ranges innerhalb der internationalen Geisteswissenschaft und einer unaufdringlichen persönlichen Bescheidenheit. Ein Buch über sein Lebenswerk aus der Sicht nicht nur einiger Schüler/innen, sondern auch verschiedener “Außenstehender” der älteren Generation sowie Angehöriger einer Generation, die ihn nur noch dem Namen nach kannte, hätte daher sicher nicht seinen Widerspruch erfahren. Es hätte Wolfgang Clemen wohl eher gefreut, sein Wirken auf so vielen verschiedenen Gebieten perspektivenreich gewürdigt zu sehen, wie sich dies in der Breite der angesprochenen Themen und dem engagierten Einsatz ganz unterschiedlicher Beiträger/innen widerspiegelt. Dennoch hätte Wolfgang Clemen vielleicht doch auch gerne Namen einiger Schüler/innen in einem Band über seine Person und wissenschaftliche Leistung gesehen, mit denen er fachlich und menschlich bis zu seinem Tod lebhaften Kontakt pflegte, die hier aber bedauerlicherweise fehlen. Eine Liste seiner betreuten Dissertationen und Habilitationen hätte diese schmerzliche Lücke ein wenig schließen können.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2010.02.32 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2010 |
Veröffentlicht: | 2010-12-20 |
Seiten 412 - 414
Um Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies. Mit dem Klick auf „Alle akzeptieren“ stimmen Sie der Verwendung von allen Cookies zu. Für detaillierte Informationen über die Nutzung und Verwaltung von Cookies klicken Sie bitte auf „Anpassen“. Mit dem Klick auf „Cookies ablehnen“ untersagen Sie die Verwendung von zustimmungspflichtigen Cookies. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einstellungen jederzeit individuell anzupassen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.