Seit sich die Wirklichkeit in Virtualitäten zu verlieren und das Leben im Genom aufzugehen droht, hat der Körper wieder Konjunktur. Das gilt auch für die Kulturwissenschaften, die ihr Interesse zunehmend der historischen Herausbildung von Körperdiskursen zuwenden. Wanda G. Klees komparatistisch angelegte Dissertationsschrift stellt einen achtenswerten Beitrag zu diesem Forschungskomplex dar. Mit Huysmans und Wilde behandelt sie zwei Autoren des europäischen fin de siècle, in deren Werk Sexualität und Körperlichkeit bekanntermaßen eine hervorragende Rolle spielen; und mit A Rebours, La Bas, The Picture of Dorian Gray und Salomé werden zentrale Texte dieser beiden, von Klee der ‘Dekadenz’ zugeordneten, Schriftsteller diskutiert. Mit Teleny, einem anonym, aber vermutlich mindestens unter Mitarbeit Wildes entstandenem pornographischen Roman wird das Korpus zusätzlich über diese kanonisierten Texte hinaus erweitert.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2003.02.21 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2003 |
Veröffentlicht: | 2003-10-01 |
Seiten 394 - 397
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