Seit Jahrhunderten haben Philologie und Buchdruck eine feste Verbindung gepflegt, so dass die Editionsphilologie im eigentlichen Sinn eine Kunde der Herstellung von Buch-editionen geworden ist, welche auf bewährte Herstellungsprozesse, Layoutkonzepte und Nutzungsroutinen zurückgreifen konnte. Die Digitalisierung der Geisteswissenschaften fand gleichwohl in der Editionsphilologie einen ihrer zentralen Bereiche. Mit dem Versprechen breiter Verfügbarkeit, eines unbeschränkten Raumes und neuer philologischer Konzepte sollte die mediale Revolution den Ersatz der gedruckten Edition durch bessere digitale Optionen erbringen. Der vorliegende Beitrag möchte mit einem kritischen Blick auf die Entwicklung von der Buchedition zur digitalen Edition an die Utopien des Anfangs erinnern. Er macht in drei Bereichen Entwicklungsdesiderate aus: im Bereich der Textphilologie und des Kommentars sowie in der Usability der Webprojekte. Damit die künftige Entwicklung digitaler Editionen diese Bereiche stärker akzentuiert ist insbesondere die kritische Begleitung des Prozesses durch Philologie, Hermeneutik, Design und Pädagogik notwendig.
For centuries, philology and book printing have maintained a close connection, so that scholarly editing in the true sense of the word has become associated with the production of book editions, which can fall back on proven production processes, layout concepts and usage routines. The digitization of the humanities nevertheless found one of its central areas in the field of scholarly editions. With the promise of broad availability, unlimited space and new philological concepts, the media revolution was intended to replace the printed edition with better digital options. This article takes a critical look at the development from the book edition to the digital edition as a reminder of the utopias of the beginning. It identifies development desiderata in three areas: in the field of text philology and commentary as well as in the usability of web projects. To ensure that the future development of digital editions emphasizes these areas more strongly, the process needs to be critically monitored by philology, hermeneutics, design and pedagogy.
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2025.01.02 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 1866-5381 |
| Ausgabe / Jahr: | 1 / 2025 |
| Veröffentlicht: | 2025-05-21 |
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