Bereits mit seinen journalistischen Schriften hatte Albert Camus sich bemüht, ein Bild von Algerien und seinen Bewohnern zu zeichnen, wie es seiner Sicht als Algerien franzose entsprach. Mit seinem letzten Roman Le premier homme versucht er, seiner Herkunft aus einem städtischen Milieu armer Algerienfranzosen ein literarisches Denkmal zu setzen und ihnen damit Eingang zu verschaffen in die französische Literatur und in das kollektive Gedächtnis der Franzosen. Zugleich stellt der Roman auch seine lang erwartete Stellungnahme zum Algerienkrieg dar, die nicht öffentlich, sondern literarisch erfolgen sollte. Es ist die Aufgabe der vorliegenden Untersuchung, den erst 1994 postum erschienenen Roman literarisch in dem intertextuellen Umfeld zu situieren und zu analysieren, in dem er entstanden ist und gelesen werden wollte: Le premier homme ist, so die These, als Einreihung Camus’ in eine neue, dezidiert maghrebinische Schreibtradition zu interpretieren.
C’est déjà avec ses écrits journalistiques qu’Albert Camus essaya d’esquisser une image de l’Algérie et des Algériens qui correspondait à sa vue en tant que Français d’Algérie. Avec son dernier roman Le premier homme, paru de manière posthume en 1994, Camus tente d’ériger un monument littéraire en l’honneur de son milieu d’origine, celui des algérois pauvres pour leur permettre de faire leur entrée dans la littérature française et de s’inscrire dans la mémoire collective des Français. Le roman constitue en meme temps sa prise de position à propos de la guerre d’Algérie qui ne sera pas, comme l’on s’y attendait, publique, mais littéraire. La présente étude situera et analysera le roman dans le contexte intertextuel dans lequel il a été conçu: Le premier homme sera interprété comme l’inscription de Camus dans une nouvelle tradition d’écriture résolument maghrébine.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2014.01.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-05-21 |
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