Der Leser vom Fach wird verstehen, dass der Rezensent der vorliegenden Arbeit, in der er seine akademischen Anfänge rezipiert und weitergeführt sieht, auch emotional berührt ist. Befriedigung über die Tragfähigkeit mancher Befunde, Scham über die Erkenntnis eigener Defizite (die größer sind, als es nach dieser Untersuchung den Anschein hat), vor allem aber Dankbarkeit, dass das lange als obsolet geltende Forschungsobjekt des allegorischen Theaters am Übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit allmählich erschlossen wird, wofür es mittlerweile auch weitere Indizien gibt, mögen da zusammenkommen. Die Objektivität der Stellungnahme soll dadurch aber nicht beeinträchtigt werden.
Die Vf. betrachtet am französischsprachigen Theater des 16. Jahrhunderts von Autoren aus dem Südteil der Spanischen Niederlande die Kriegs-Friedens-Thematik im politischen Zeitkontext der protonationalen “belgischen” Identitätsfindung, und dies, soweit möglich, über die Semiotisierung von visuellen Attributen der Bühnenfiguren. Die Arbeit ist zyklisch angelegt, wobei die literarischen Analysen in einen historisch-imagologischen Rahmen eingebettet sind, in dem es vor allem um Inhalte und Ausdrucksformen einer in die Vergangenheit projizierten nationalen Ideologie geht.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2015.02.36 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2015 |
Veröffentlicht: | 2015-12-07 |
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