Roland Barthes gehört zu den ‹Klassikern› der Literaturtheorie und Essayistik. Es ver-wundert von daher, dass Christophe Corbier in seiner «Préface. Le premier mot de Roland Barthes» umständlich rechtfertigt, warum die Abschlussarbeit des jungen Barthes, Évocations et Incantations dans la tragédie grecque, eine Veröffentlichung verdiene. Umso mehr, als zwischenzeitlich deutlich geworden ist, dass die Œuvres complètes Barthes’, die erstmals in einer dreibändigen Ausgabe 1993–1995 und in einer erweiterten Taschenbuchausgabe 2002 bei Seuil erschienen sind, alle möglichen unhinterfragten Verdienste aufweisen – außer einem: Sie sind alles andere als ‹komplette›, sondern selektive Werkausgaben, insbesondere, was die Texte Barthes’ jenseits seiner ‹großen› Bücher wie Le plaisir du texte u.v.a.m. angeht. Auch erscheint es wenig wahrscheinlich, dass Évocations et incantations dans la tragédie grecque tatsächlich unberührt in «cartons où il reposait paisiblement» geschlummert habe. Vielmehr ist spätestens durch die Biographie von Samoyault deutlich geworden, dass die Nachlassverwaltung von Barthes’ Œuvres von manchen Kalamitäten geprägt ist.
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2024.02.16 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 1866-5381 |
| Ausgabe / Jahr: | 2 / 2024 |
| Veröffentlicht: | 2024-11-22 |
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