Dass der Minnesang nicht ohne romanische Einflüsse denkbar ist, kann als Konsens der Forschung gelten. Genauso klar ist aber auch, dass sich diese nur schwer greifen und in ihrem Umfang und in ihrer Bedeutung bestimmen lassen. Noch unübersichtlicher wird das Terrain, wenn man sich von der Gattung der Liebeslyrik insgesamt löst und sich auf die Ebene einzelner Genres begibt; wie unübersichtlich, lässt sich etwa an der Pastourelle veranschaulichen. Denn während ein Teil der Forschung rundweg abstreitet, dass es eine deutschsprachige Pastourelle überhaupt gibt, spricht ein anderer bestimmte Lieder wie selbstverständlich als Pastourellen an. In diese Diskussion schaltet sich Raffaela Kessel mit einem eigenständigen, weiterführenden Beitrag ein. Bei ihrer Studie „Die Motive der galloromanischen Pastourellentradition in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters“, der eine Heidelberger Dissertation zugrunde liegt, handelt es sich um die zweite Monographie zur deutschsprachigen Pastourelle im Mittelalter.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2023.02.15 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2023 |
Veröffentlicht: | 2023-11-23 |
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