Man kann nicht anders als Philipp Redls Studie über drei Dichtergermanisten der Moderne aufrichtigen Respekt zu zollen. Der Band bietet minutiös recherchierte Durchgänge durch Leben und Werk von Ernst Stadler, Friedrich Gundolf und Philipp Witkop. Sie basieren auf intimer Werkkenntnis, vor allem aber auf der extensiven Erschließung ungedruckter Quellen. Systematisch hat Redl die zum Teil verstreuten Handschriftenbestände der drei aufgesucht, genauso wie die Spuren ihrer akademischen Laufbahn in den Archiven der Universitäten, an denen sie tätig waren. Die Archivstudien bilden dabei nicht nur das solide Fundament der Untersuchung, sondern ihre Früchte sind zum Teil auch darin dokumentiert. Ein einhundert Seiten starker Anhang bietet Transkriptionen von unpublizierten Gedichten, Gutachten und Protokolle aus Promotions- und Habilitationsakten, Kostproben aus Vorlesungsmanuskripten sowie andere so einschlägige wie bisher unbekannte Briefe, Notizen und Schriftstücke der drei Autoren. Die Dokumentation unterfüttert die Argumentationen der Studie, ihr Wert geht aber weit darüber hinaus: Redls Arbeit gewinnt durch sie den Charakter einer kleinen Quellensammlung zur Germanistik in der Moderne.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2018.01.16 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2018 |
Veröffentlicht: | 2018-05-30 |
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