Wolfs Dissertation überrascht mit ihrem ambitionierten Anliegen, Goethes Avanciertheit auf zwei Ebenen (Bewußtseinsgeschichte und Kultursoziologie), entlang zweier diachroner Querschnitte (1771/72; 1789) und vermittels zweier methodologischer Verfahrensweisen (Bourdieusche Feldanalyse und philologische Hermeneutik) zu erarbeiten. Eine die Sphären vernetzende Rolle spielt Autonomie als Leitbegriff mit dem Potential, ästhetische Modernität einmal im Sinne von Pierre Bourdieus feldanalytischem Ansatz als neues Selbstbewußtsein des von wirkungsästhetischen Rücksichten unbelasteten Sturm-und-Drang-Autors zu begreifen, der sich zu Beginn des letzten Drittels des 18. Jhs. “am Pol der größten Autonomie” (S. 5) befindet; zum anderen wird ästhetische Autonomie im Sinne jenes Postulats einer in sich selbst vollendeten Kunst verstanden, wie sie sich programmatisch bereits in den kurz nach Goethes Rückkehr aus Italien publizierten Aufsätzen andeutet.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2003.01.22 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2003 |
Veröffentlicht: | 2003-04-01 |
Seiten 148 - 150
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