Liest man allein den Titel der vorliegenden Publikation, so meint man als LeserIn, einen filmwissenschaftlichen Sammelband zur Hand genommen zu haben: Beim Begriff ‹Spezialeffekt› taucht vor dem geistigen Auge wohl zunächst einmal unwillkürlich die Geschichte der großen Hollywood-Blockbuster auf, von Stanley Kubricks 2001 – Odyssee im Weltraum (1968) über massentaugliche Spektakelfilme wie Steven Spielbergs Jurassic Park (1993) und bis hin zu jüngeren Science-Fiction-Streifen wieder Matrix-Serie (1999–2003), in der sich Keanu Reeves in der Rolle des Neo mit seinen Widersachern zahlreiche spektakuläre Kampfszenen liefert, die im motion-capture-Verfahren gedreht und mit dem bullet-time-Effekt versehen wurden. Unter special effects, so machen filmwissenschaftliche Handbücher klar, versteht man für gewöhnlich all jene mechanischen und optischen Verfahren, durch die im Film mögliche Realitäten – die jedoch meist das Maß der Wahrscheinlichkeit übersteigern – simuliert oder aber Fantastisches bzw. Nicht-Existentes inszeniert werden: Von der direkten Manipulation des Filmbildes, etwa durch das sogenannte matte-painting, bei der zwei oder mehr Elemente innerhalb eines einzelnen Bildes kombiniert werden, über die Verwendung von Filmglas, Filmblut oder kontrollierte Explosionen und bis hin zur seit den 1990er Jahren vorherrschenden, teilweisen oder alleinigen Verwendung von digitaler Bildbearbeitung in der post production – die aber, zur Abgrenzung von traditionellen Spezialeffekten, dann meist als visual effects bezeichnet werden. Nicht weniger bedeutsam, wenn auch oft vernachlässigt, ist der Bereich der Tonbearbeitung, der spätestens mit der Erfindung des dolby surround sound einen kaum zu überschätzenden Anteil am sensuellen Erlebnis des Kinobesuchers hat.
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2020.02.14 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 1866-5381 |
| Ausgabe / Jahr: | 2 / 2020 |
| Veröffentlicht: | 2020-11-24 |
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