In den letzten Jahrzehnten sind die traditionellen Geisteswissenschaften häufig in die Kritik geraten. Es wird argumentiert, sie füllten ihre Rolle als Instanz innerhalb eines kritischen gesellschaftlichen Diskurses nicht aus und verlieren sich in unproduktiver Selbstreflektion. Diese Vorwürfe sind nicht neu: Sie finden sich in C. P. Snows Konzept der „zwei Kulturen“, das seit den späten 1950er Jahren immer wieder diskutiert wird. Snows Verständnis von Geistes- und Naturwissenschaften als zwei „polar groups […] without significant interaction, common vocabulary, or common thematic agenda“ knüpft an eine Tradition der Kategorisierung an, die sich im 18. Jahrhundert in Giambattista Vicos Differenzierung zwischen der Wissenschaft der Natur und der Wissenschaft des Menschens findet und die im 19. Jahrhundert mit Wilhelm Diltheys Unterscheidung von Geistesund Naturwissenschaften entscheidend geprägt wurde. Gleichzeitig wird den Geisteswissenschaften vorgeworfen, sie splitterten sich immer weiter auf und verzichteten so auf jeden Anspruch an Austausch und Wissenstransfer zwischen den Disziplinen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2022.01.15 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2022 |
Veröffentlicht: | 2022-05-24 |
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