Bei einem Buch mit dem Titel Zolas Naturalismus mag man eine Darstellung der naturalistischen Ästhetik oder der Theorie des roman expérimental erwarten. Die vorliegende Münchner Dissertation – dies sei hier schon vorweggenommen – bietet weder das eine noch das andere. Vielmehr zeigt der Untertitel Kreuzwege der Rougon-Macquart, der Barbara Vinkens ‹durchkreuzter Moderne› nachempfunden ist, den thematischen Nukleus der Studie an. Die «Kreuzwege» nehmen dabei weniger auf jenen calvaire Bezug, den die Generationen der Rougon-Macquart im degenerativen Prozess bis zur Geburt des «messie attendu» abschreiten; vielmehr verweisen sie buchstäblich auf Christi Passionsweg, darüber hinaus aber auch auf das Durchkreuzen (im Sinne von Durchstreichen und Verdrängen) eines eschatologischen sensus anagogicus in den Romanen Zolas, den die vorliegende Untersuchung wieder aus der Latenz heben will.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2019.02.24 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2019 |
Veröffentlicht: | 2019-11-21 |
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