Literatursoziologische Theorien lassen sich heute nur schwer auf eine einheitliche Dimension reduzieren, will man nicht allgemeinste Kategorien wie die Relationen zwischen Text und Gesellschaft in ihrer jeweiligen historischen Ausprägung bereits als einende wissenschaftliche Perspektive geltend machen. Im Zuge des literaturwissenschaftlichen Methodenstreits traten so unterschiedliche Persönlichkeiten wie zunächst Werner Krauss und später Erich Köhler, Peter Bürger oder Hans Robert Jauß für eine gesellschaftskritische Historisierung ästhetischer Erfahrung innerhalb der romanistischen Literaturwissenschaft ein. Während die Literatursoziologie in Deutschland also erheblich dazu beitrug, werkimmanente Interpretationsverfahren in Frage zu stellen, bewegten sich Vertreter literatursoziologischer Methoden in Frankreich sehr viel mehr an den Rändern der institutionalisierten Literaturkritik, die mit den Schriften Todorovs, Genettes, Barthes und den Positionen um die Zeitschrift Tel Quel vor allem durch formalistisch- strukturalistische Ansätze dominiert war.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2005.02.52 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2005 |
Veröffentlicht: | 2005-10-01 |
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