Eine neue schöne Welt ging uns auf. – Wir glaubten uns unter Italiens lachenden Himmel, unter die duftenden Orangen- und Myrtenwälder versetzt – unser wonnetrunkenes Auge schweifte über den im Abendstrahl flammenden Golf hinüber zum Vesuv – ... Paganini spielte! Und umdüsterte sich auch der Himmel ... – bald doch ward alles wieder ruhig ..., denn Italien ist Europas Garten und seine Menschen sind die heitersten.
So beschreibt Johann Peter Ludwig Lyser den berühmten Geiger als Inkarnation typisch italienischer Heiterkeit. Der düstere Deutsche hingegen, der Paganini seiner eigenen Melancholie einverleiben wolle, der, so Lyser weiter, verkenne ihn gründlich. Klischee steht hier gegen Klischee. Dabei dominieren optische Assoziationen – naheliegend in diesem Fall, denn Lyser war Maler, und er war taub. Seine Erinnerung ist jedoch charakteristisch dafür, wie Paganini auf seine schreibenden Zeitgenossen in Deutschland wirkte.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2004.01.10 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2004 |
Veröffentlicht: | 2004-04-01 |
Seiten 157 - 167
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