Nachdem Sebastiano Gentile 1990 eine kritische Ausgabe von Buch I des Epistolars Marsilio Ficinos veröffentlicht hatte, legt er nun nach zwei Jahrzehnten Buch II der Lettere des berühmten Philosophen wiederum in einer mustergültigen Edition vor. Dieses zweite Buch besteht in den fünf kanonischen Handschriften aus acht Briefen, wobei der Druck von 1495 (Venedig) noch einen neunten mit dem Titel Qualis est amor, talis amicitia hinzufügt. Es handelt sich weniger um Briefe im herkömmlichen Sinne als um theologisch-philosophische Traktate, die sich mit Problemen der platonischen Philosophie auseinandersetzen und die an bestimmte Adressaten gerichtet sind (vgl. S. 157). In einer langen Einleitung (S. XI ff.) diskutiert Gentile eine Reihe von Fragen der Textüberlieferung. So beschreibt er in dem Abschnitt I manoscritti della raccolta e l’“editio princeps” (S. XI ff.) die verschiedenen Handschriften, registriert wichtige Varian ten und kann schließlich ein Stemma erstellen (S. XXXII). Insgesamt wird die Sammlung wohl zwischen 1476 und 1480 entstanden sein; fünf Traktate sind identisch mit den Quinque claves Platonice sapientie, die bereits vorher gesondert für sich existierten. Der Druck von 1495 weist zudem Lesarten auf, die nicht in den Handschriften zu finden sind und wohl von Ficino selber als Folge einer “recognitio” des Textes stammen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2012.02.62 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2012 |
Veröffentlicht: | 2012-12-14 |
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