Die religiöse Dichtung Norditaliens spielt im Kanon der italienischen Literatur des Mittelalters traditionell nur eine nachgeordnete Rolle. Dies gilt in besonderer Weise für die deutschsprachige Italianistik. Eine verbreitete Italienische Literaturgeschichte spricht hier von den “künstlerisch wenig anspruchsvollen Werken eines Giacomino da Verona und eines Bonvesin de la Riva”, denen folglich auch keine nähere Beachtung geschenkt wird. Die weitgehende Vernachlässigung der norditalienischen Dichtung aus der Zeit vor Dante entspricht der herkömmlichen Konzeption der italienischen Sprach- und Literaturgeschichtsschreibung, die sich in erster Linie an der literarischen Tradition der Toskana orientiert.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2005.02.53 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2005 |
Veröffentlicht: | 2005-10-01 |
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