Englischsprachige Popsongs sind narrativer als deutschsprachige. Zu diesem Ergebnis kommt Lena Modrow in ihrer Dissertation, die nun unter dem Titel ‘Wie Songs erzählen. Eine computergestützte, intermediale Analyse der Narrativität’ im Peter-Lang-Verlag vorliegt. Modrow hatte, so sagt sie im Vorwort, einst gegenüber ihrem späteren Doktorvater das Gegenteil behauptet und war so zu ihrem Promotionsthema gekommen. Dass sich ihre Anfangsvermutung am Ende nicht bestätigte, ist möglicherweise schade für geschichtsverliebte Deutsch-Pop-Hörer, aus narratologischer Sicht jedoch hat die Arbeit einige beachtenswerte Einsichten zu bieten. Sich mithilfe eines computergestützten Verfahrens der Frage von Narrativität oder Erzählhaftigkeit zu nähern, stellt einen vor zwei wesentliche Probleme: Wie definiert man in Hinsicht auf die Texte, die man untersuchen möchte, den Begriff der ‘Narrativität’ und wie bringt man diese Definition anschließend einem Computer bei, um zu Ergebnissen zu kommen, die der Erzählforschung nutzen? Beides löst Modrow umsichtig, selbstkritisch und souverän, wobei allerdings das zweite Problem eine über die Arbeit hinausweisende Anforderung stellt: Der Arbeitsaufwand bei der Annotierung ist so groß, dass man im Rahmen eines Ein-Personen-Projekts zu keinen repräsentativen Ergebnissen kommt. Doch der Reihe nach.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2017.01.18 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2017 |
Veröffentlicht: | 2017-05-30 |
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