Die Reihe der Very Short Introductions der Oxford University Press trägt in ihrem gesteigerten Titel einen selbstbewusst-ironischen Zug – nicht einfach kurz, sehr kurz soll hier in das umfangreiche Thema Autobiographie eingeführt werden. Dieser Anspruch wird von der Autorin des vorliegenden Exemplars der Reihe beim Wort genommen – man könnte sagen, dass sie auf eine Einführung im herkömmlichen Sinn nahezu vollständig verzichtet. Anstatt den Begriff „Autobiographie“ mit der auktorialen Stimme der Fachexpertin zu definieren (Marcus hat eine Monographie und mehrere Aufsätze zum Thema vorgelegt) und das Forschungsfeld zu umreißen, beschränkt sie sich auf wenige einleitende Bemerkungen und lässt vom ersten Kapitel an die Texte selbst sprechen. So lernt man eine Vielzahl an autobiographischen Werken kennen, die oftmals eng miteinander verflochten sind sowie gemeinsame Fragestellungen und Schwerpunkte erkennen lassen, was Rückschlüsse auf Gattungsmerkmale und Themenschwerpunkte ermöglicht. Das bedeutet aber auf der anderen Seite auch, dass der Leser/die Leserin mit einer ansonsten kaum verbundenen Reihe von Beispielen konfrontiert wird, deren Abfolge thematisch immer gerechtfertigt ist, dennoch aber etwas atemlos und stellenweise auch beliebig wirkt – die Serie ließe sich ja stets nach Belieben verlängern.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2019.01.12 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2019 |
Veröffentlicht: | 2019-05-30 |
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