El presente estudio analiza la reescritura del mito de Narciso en la General Estoria de Alfonso X el Sabio y El divino Narciso de Sor Juana Inés de la Cruz. A pesar de la heterogeneidad de ambos textos, los dos se sirven de un mito pagano para ponerlo al servicio del Cristianismo y de la política de su tiempo. Mientras la reescritura del mito alfonsí demoniza a Narciso, como paradigma de la vanagloria y la soberbia, y ensalza a Eco, la buena fama, Sor Juana, por el contrario, diviniza a Narciso, identificándolo con la figura de Cristo, y demoniza a Eco, como encarnación de la soberbia y del amor propio. La General Estoria se servirá del mito de Narciso para presentar la humildad como virtud del buen rey mientras Sor Juana tratará de conciliar con su Cristo-Narciso no sólo Antigüedad Clásica y Cristianismo sino Viejo y Nuevo Mundo.
Vorliegende Studie analysiert die Neufassung des Narziss-Mythos in der General Estoria von Alfons X., dem Weisen, und El divino Narciso von Juana Inés de la Cruz. Trotz ihrer Verschiedenheit bedienen sich beide Texte eines paganen Mythos, um diesen in den Dienst des Christentums und der Politik ihrer Zeit zu stellen. Während die Neufassung des Mythos in der General Estoria Narziss als Paradigma der Eitelkeit und des Hochmutes dämonisiert, hingegen Echo als vorbildlich preist, verherrlicht Juana Inés de la Cruz den Narziss, indem sie ihn mit der Figur des Christus identifiziert, und schmäht Echo als Inbegriff des Hochmuts und der Selbstverliebtheit. Die General Estoria gebraucht den Narziss-Mythos, um die Demut als Tugend des guten Königs darzustellen, während Juana Inés de la Cruz mit ihrem Christus-Narziss versucht, nicht allein klassische Antike und Christentum, sondern auch die Alte und die Neue Welt miteinander in Einklang zu bringen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2016.01.08 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2016 |
Veröffentlicht: | 2016-05-24 |
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