“Die Fragen um Wittenwilers ‘Ring’ sind noch nicht gelöst”: So eröffnete vor einem halben Jahrhundert – und bereits im Rückblick auf eine etwa doppelt so große Spanne der wissenschaftlichen Auseinandersetzung – Richard Brinkmann einen wegweisenden Aufsatz zu Wittenwilers Erzählwerk. Sie sind es bis heute nicht. Der ‘Ring’ Heinrich Wittenwilers gilt, soweit der Konsens, als einer der ungewöhnlichsten und rätselhaftesten Texte der deutschen Literatur des späten Mittelalters: als “Gipfel des Unflats” und “gemütlose Kotmalerei” den einen, als “strenge Moraldidaktik” und “soziale Dienstleistung” den anderen, der gegenwärtigen Forschung als “schlechthin geniale Leistung”, als “ein Gipfelwerk des deutschen Spätmittelalters” und “intellektuelle Herausforderung für die Germanistik des nächsten Jahrtausends”. Schon lange vor Ende des vergangenen war in einer Wendung, die das Spektrum treffend auf den Punkt bringt, die Rede vom “genialsten Rülps der deutschen Dichtung” gewesen. An Superlativen also mangelt es nicht; die Formulierungslust der ‘Ring’-Forscher aller Generationen sucht an Farbenfreude in der germanistischen Mediävistik ihresgleichen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2009.01.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2009 |
Veröffentlicht: | 2009-06-22 |
Seiten 21 - 49
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