Die anzuzeigende Monographie wurde im Wintersemester 2004/05 an der Universität Augsburg als Habilitationsschrift eingereicht. Sie erwuchs aus dem von der DFG geförderten Teilprojekt ‘Untersuchungen zum deutschsprachigen Schrifttum der Wiener Schule’. Die Arbeit gliedert sich in drei Teile, in eine literaturhistorische Untersuchung der Wiener Schule, in eine Abhandlung der volkssprachigen Wiener Frömmigkeitstheologie sowie in die sprachhistorische Untersuchung ausgewählter Texte.
Unter dem erst in den fünfziger und sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts geprägten Begriff ‘Wiener Schule‘ wurde bisher ein Korpus deutscher Prosaschriften des 14. Jahrhunderts subsumiert, das sich durch eine große Universitätsnähe auszeichnete und einzig aus theologisch-seelsorgerischer Literatur zu bestehen schien. Die vorliegende Arbeit bezieht nun erstmals auch die anderen Fakultäten, die Artes sowie Medizin und Jurisprudenz, in die Untersuchung mit ein. Deren volkssprachige Produktion ist in der Summe deutlich geringer als die der Theologen, die mit ihren Arbeiten auch weiterhin den zentralen Teil der Wiener Schule bilden. So ging aus der Rechtswissenschaft im engeren Sinne keine einzige deutsche Arbeit hervor. In den Zusammenhang der Wiener Schule und ihrer aus der Zusammenschau der einzelnen Werke ableitbaren Intentionen fügen sich dagegen sehr gut astronomische Publikationen wie Johanns von Gmunden Widerlegung die Bevölkerung beunruhigender astrologischer Prognostiken oder medizinische Schriften wie der Pesttraktat des ab 1391 in Wien faßbaren Mediziners Jakob Engelin von Ulm ein. Nicht verwunderlich ist auch die Verwendung der Volkssprache für Kalender und Almanache, die sich schon gattungsbedingt an einen breiteren Rezipientenkreis wenden.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2008.02.21 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2008 |
Veröffentlicht: | 2008-12-15 |
Seiten 427 - 430
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