In seinem Bändchen exemplifiziert Jürgen von Stackelberg die literarische Replik oder Gegendichtung in zehn je für sich abgeschlossenen komparatistischen Einzelstudien, vorwiegend zur französischen Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts, aber auch zur frankokanadischen, italienischen, sporadisch zur spanischen, lateinamerikanischen und mit Shakespeare auch zur englischen Literatur. Die literarische Replik oder Gegendichtung beschreibt er als Relation des Widerspruchs zwischen verschiedenen literarischen Werken, wobei ein bewusster Rekurs eines Autors auf einen anderen Text vorausgesetzt wird und es also gerade auf die Unterschiede zwischen den Texten ankommt. Der rhetorischen Tradition entsprechend bestimmt er die Replik als Sonderfall der aemulatio, die sich wiederum der imitatio unterordnen lasse. Als ernst gemeinte Gattung grenzt er die Replik ab von Travestie oder Parodie, auch vom Supplement, da die Replik keine Ergänzung, sondern das gesamte Modell oder Teile daraus umgestalte und anders pointiere. Im Unterschied zum Pastiche als rein imitative Gattung zeichne die Replik “eine neue Akzentsetzung mit einer erkennbar-korrigierenden Absicht” (S. 2) aus.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2003.01.50 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2003 |
Veröffentlicht: | 2003-04-01 |
Seiten 229 - 230
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