Zu Beginn des vorliegenden Sammelbandes, der ein breitgefächertes Spektrum an Einzelbeiträgen internationaler Wissenschaftler vereint, begeben sich die Herausgeber auf Spurensuche der Definition eines/einer Intellektuellen. Nachdem sie die historische Entwicklung des Begriffes knapp umrissen, dabei vor allem Zolas Abhandlung über Dreyfus, J’accuse, in den Blick genommen haben, heben sie als Kernqualität intellektueller Tätigkeit die aktuellen Ereignissen meist recht schnell, in direkter oder vermittelter Form folgende Reflexion hervor. So erweist sich das Attribut “intellettuale” als extensiv verwendeter Sammelbegriff für eine Gruppe von Menschen, die das gesellschaftlich-politische Tagesgeschehen kritisch verfolgen, es unmittelbar mitzugestalten trachten oder im Sinne Sartres einen “sekundären Modus des Handelns” wählen. Es ist nicht mehr als konsequent, dass die breite Palette intellektueller Aktivitäten nur vor interdisziplinärem Hintergrund beleuchtet werden kann. Der/die “Intellektuelle” erscheint als Hyperonym für die Vertreter der einzelnen Disziplinen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2010.02.53 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2010 |
Veröffentlicht: | 2010-12-20 |
Seiten 464 - 470
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