Wenn vom spanischen Naturalismus die Rede ist, so heißt es meist, im Gegensatz zu seiner Ausprägung in Frankreich handle es sich lediglich um eine milde Form, einen «naturalismo mitigado». Unter den Autorinnen und Autoren, die gemeinhin dieser im Gegensatz zur Zola’schen Variante ‹abgemilderten› Strömung zugeordnet werden, finden sich so bekannte Namen wie Benito Pérez Galdós, Clarín (Leopoldo Alas) und Emilia Pardo Bazán. Hendrik Schlieper untersucht in seiner Dissertation allerdings nicht diese bereits hinlänglich beforschte Trias, sondern wendet sich vielmehr einer in der Forschung kaum beachteten Variante zu, dem spanischen «naturalismo radical», vertreten unter anderem durch Eduardo López Bago und Alejandro Sawa. Schlieper kann durch Auflagenzahlen belegen, dass die Romane dieser Autoren sich zu ihrer Zeit erheblich größerer Beliebtheit erfreuten als die von Clarín, Pérez Galdós oder Pardo Bazán. Ungeachtet dessen sind sie erst in jüngster Zeit durch Neuauflagen wieder zugänglich geworden; auch die Forschung hat sie jahrzehntelang aufgrund ihrer zum Teil skandalträchtigen Inhalte als Kolportageliteratur abgetan und ignoriert.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2019.02.26 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2019 |
Veröffentlicht: | 2019-11-21 |
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