Über Dezennien konnten die editorischen Verfahren der Goethe-Philologie als Paradigmen der neugermanistischen Editionsphilologie gelten. 143 Bände Werke, naturwissenschaftliche Schriften, Tagebücher und Briefe legte die gerade etablierte Neugermanistik als ‘Weimarer Ausgabe’ in gut 30 Jahren vor (1887-1919) und schuf mit diesem bis heute beispiellosen Mammutunternehmen ein Editionsmuster, dem sich viele nachfolgende Editoren verpflichtet fühlten. Erst die langsam wachsende Einsicht in die Problembereiche dieser Ausgabe, insbesondere die unter falschen Vorannahmen erfolgte Zugrundelegung von Goethes ‘Ausgabe letzter Hand’ (Oktavausgabe C) für den edierten Text der Werke, führte zu Überlegungen, die Weimarer Ausgabe grundsätzlich zu revidieren. Die seit 1952 in der DDR erscheinende ‘Akademie-Ausgabe’ bedeutete nicht nur einen Neuansatz in der Goethe-Forschung, sondern an ihr läßt sich – zusammen mit Friedrich Beißners Hölderlin-Ausgabe (1943-1985) und Hans Zellers Meyer-Gedichtausgabe (1958-1996) – die Wende zur modernen neugermanistischen Editionsphilologie festmachen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2004.01.20 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2004 |
Veröffentlicht: | 2004-04-01 |
Seiten 192 - 194
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