Länger als ein Jahrhundert hindurch ist Karl Goedeke auf seinen legendären Grundrisz reduziert worden, und das hat er wahrhaftig nicht verdient. Die Bibliothekarin an meinem Darmstädter Institut hat einen seltsam irrationalen Hass auf dieses Werk geworfen und es auf den höchsten Boden eines fast drei Meter hohen Regals verbannt, so dass nur vollkommen schwindelfreie und heldenmäßig kühne Studenten es zu ‘erklettern’ wagen. Schrecken zahlloser Proseminaristen wurde es, weil es angeblich so schwierig ist, mit ihm zu hantieren, und eine populär gehaltene “Einführung in die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft” für Studenten bezeichnet den “Grundriß” gar, während dort doch von seiner (dreibändigen) ersten Ausgabe die Rede ist, als einen “vielbändigen”. Selbst wenn man aber an die zweite Auflage (bzw. die dritte des vierten Bandes mit dessen fünf Teilbänden) denkt, also 18 (beziehungsweise wegen einiger weiterer Teilbände 24) Bände im Regal ‘überblickt’, erinnert eine solche Angabe doch an Lichtenbergs Diktum über die Frage, wie die Kellerasseln mit ihren 28 Beinen zum Namen Tausendfüßler
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2011.02.08 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2011 |
Veröffentlicht: | 2011-12-08 |
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