Der hier anzuzeigende Band, der erste der Reihe “L’Europe des Philologues. Corres - pondances”, wird herausgegeben von dem unter der Leitung von Michel Zink stehenden “Groupe de recherche sur l’histoire de la philologie romane”, der dem “Collège de France” angegliedert ist. Ziel dieser Forschergruppe ist es, “des correspondances échangées par les grands romanistes de la fin du XIXe et du premier XXe siècle” (VII) zu edieren. Mit gutem Grund wurde für den ersten Band die Korrespondenz zwischen Gaston Paris und seinem Schüler und Nachfolger auf seinem Lehrstuhl am “Collège de France”, Joseph Bédier, ausgewählt, sind beide doch “les deux figures les plus célèbres des temps héroïques de la médiévistique française” (hintere Einbandseite).
Gaston Paris ist “le véritable fondateur des études de langue et littérature médiévales en France” (VII). Und Joseph Bédier ist “le plus fidèle et le plus infidèle parmi [s]es disciples” (VIII). Denn bei aller Anhänglichkeit an seinen Lehrer und bei allem Respekt diesem gegenüber hat er doch auch in zentralen Punkten die Auffassung von Gaston Paris nicht nur kritisiert, sondern auch abgelehnt (z.B. zum Ursprung der “contes”, zur Entstehung der “chansons de geste”, zur Methode der kritischen Textedition). Es ist nur zu begrüßen, dass mit dieser Erstlingsaufgabe Ursula Bähler, die französische Literatur an der Universität Zürich und an der dortigen Pädagogischen Hochschule lehrt, und Alain Corbellari, Professor für mittelalterliche französische Literatur an der Universität Lausanne, betraut wurden. Beide sind nämlich schon durch grundlegende und allgemein anerkannte Arbeiten über “ces deux géants de la philologie romane” (XI) hervorgetreten.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2013.02.38 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2013 |
Veröffentlicht: | 2013-12-10 |
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