1972/73 erschienen die beiden Bände von Karl Bertaus Literaturgeschichte ‚Deutsche Literatur im europäischen Mittelalter‘, der Versuch, vom frühen Mittelalter bis um 1220 entstandene lateinische, okzitanische, französische und deutsche Literatur (in subjektiver Auswahl) im Rahmen der historischen und politischen Entwicklung zu präsentieren und zu verstehen; Ausblicke in die Bau- und Kunstgeschichte fehlten nicht; beigegeben war unter anderem eine große Zahl von Abbildungen. Altgermanisten, denen damals daran gelegen war, ihr Fach über die Nationalphilologie hinaus – in der Nachfolge Auerbachs und Curtius‘ – in eine möglichst umfassende Mediävistik weiter zu entwickeln, konnten aus dem Buch, das manche als großen Wurf, andere allerdings als verfehlt, gar – in den Jahren nach 1968 bezeichnend – als marxistisch beurteilten, eine Menge lernen. Aus Gründen, über die hier nicht zu verhandeln ist, machte Bertaus Werk jedoch nicht wirklich Epoche, aus dem Buchhandel verschwand es rasch, in der akademischen Lehre spielte es nie die Rolle, die ihm von Autor und Verlag zugedacht war. Auch die Weiterentwicklung der Altgermanistik zu einer europäischen Mediävistik ist ja bis heute noch lange nicht zu einem halbwegs befriedigenden Ende gekommen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2019.02.18 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2019 |
Veröffentlicht: | 2019-11-21 |
Um unseren Webauftritt für Sie und uns erfolgreicher zu gestalten und
Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Das sind zum einen notwendige für den technischen Betrieb. Zum
anderen Cookies zur komfortableren Benutzerführung, zur verbesserten
Ansprache unserer Besucherinnen und Besucher oder für anonymisierte
statistische Auswertungen. Um alle Funktionalitäten dieser Seite gut
nutzen zu können, ist Ihr Einverständnis gefragt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige | Komfort | Statistik
Bitte wählen Sie aus folgenden Optionen: