Shakespeare nahm im kulturellen Kosmos des George-Kreises einen besonderen Rang ein. Gerade auch Shakespeares Sonette gehörten zur wichtigsten Gruppe der ‚unbedingt‘ zu lesenden Werke der Weltliteratur. George selber hatte sie aus dem Œuvre des Barden hervorgehoben, indem er sie zum Publikationsjubiläum 1909 übersetzte und schließlich in die Gesamtausgabe [seiner] Werke aufnahm. Franziska Walter widmet sich in ihrer Studie (zugleich Dissertation Bielefeld 2016) nun nicht den Prozessen der elitären Kanonisation und exkludierenden Inauguration, die George und seine Verehrer mit Shakespeare betrieben, sondern der teilidentifikatorischen Integration, die sich in Georges Übersetzung von Shakespeares Sonetten manifestiert. Sie folgt damit einer begrüßenswerten Tendenz der letzten Jahre, Übersetzungen als wichtigen Teil im Werk Georges anzuerkennen. Einlässliche Studien zu Georges übersetzerischem Werk, die über eher linguistisch-stilistische Befunde hinausgehen, fehlen gleichwohl bislang, und so ist es zu begrüßen, dass Walter sich Georges Übersetzung von Shakespeares Sonetten als Poesien in their own right – freilich vor der Folie des Originals – nähert.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2020.01.19 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2020 |
Veröffentlicht: | 2020-05-21 |
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