Prominente Fachkollegen pflegen in hohem Alter ihre Veröffentlichungen mit einer Autobiographie oder einer Sammlung ihrer wichtigsten Aufsätze abzuschließen. Titel und Untertitel des vorliegenden Bandes legen jedoch nahe, dass es sich bei diesem Buch des nunmehr 88jährigen Franz K. Stanzel um etwas gänzlich anderes handelt, ja um etwas, das Stanzel mit dem im Titel implizierten allgemeinen und systematischen Anspruch bisher nicht geschrieben hat. Die “Vorrede” macht dann aber deutlich, dass dieser Band weder einen allgemeinen Beitrag zur Texttheorie liefert noch eine systematische Einführung in die Grundbegriffe der interpretatorischen Arbeit am Text, sondern “eine Auswahl von Beiträgen, die die wichtigsten Themenbereiche, mit denen der Autor im Laufe der Jahre beschäftigt war, repräsentieren”, zu denen “daran anschließend, neue, bisher nicht publizierte Essays” kommen (S. 11). Dabei ist es im Einzelnen nicht immer ganz leicht, unverändert abgedruckte, überarbeitete und gänzlich neue Essays voneinander zu unterscheiden. Die Essays werden dadurch zusammengehalten, dass sie sich immer auf den jeweiligen aktuellen Erkenntnisstand des Autors und seine jeweilige Position in der aktuellen Fachdiskussion beziehen. Damit werden die ausgewählten Essays zugleich zu einem Teil der wissenschaftlichen Autobiographie ihres Verfassers, aber auch der Fachgeschichte.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2012.02.10 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2012 |
Veröffentlicht: | 2012-12-14 |
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