Nicht, wie der Titel glauben machen könnte, die Geschichtlichkeit der deutschen Heldendichtung des Mittelalters zu beschreiben, zu bestimmen oder sonst irgend genauer zu erfassen, tritt Florian Kragl in diesem Auszug aus seiner 2009 abgeschlossenen Wiener Habilitationsschrift an. Sein Anliegen ist es vielmehr, das – wie er meint: irrige – Bild einer Heldendichtung, die ihre Geschichtlichkeit stets mit sich trägt und sich bis zu einem gewissen Grad auch über sie definiert, von Grund auf zu korrigieren. Seine These: Was man im Mittelalter etwa über Dietrich von Bern und die Nibelungen zu Literatur machte, das sei zwar in seiner Stofflichkeit (insofern also, als es de facto auf Ereignisse der Völkerwanderungszeit zurückgeht) historisch. Dieser historische Charakter interessiere die volkssprachigen Dichter aber nur bedingt, und wenn überhaupt, dann bloß, sofern er von Seiten des gelehrt-historiographischen Diskurses an sie herangetragen werde. Wie die damit vertretene Position im Zusammenhang des größeren Ganzen der Habilitationsschrift steht, lässt Kragl weitgehend offen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2014.01.17 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-05-21 |
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