Er sei leider weder Montesquieu noch Stendhal, habe aber versucht “de voir clair dans ce que beaucoup de gens, sans doute, n’eussent pas daigné expliquer”. Diese Aussage seines Hauptschriftstellers Barbey d’Aurevilly lässt sich auf Hörners kulturwissenschaftliches Unternehmen übertragen. Welch ein Bemühen um Klarheit bei der so schwer zu fassenden und noch schwerer zu erklärenden Erscheinung dieses flüchtigen, manchmal aufdringlich und manchmal dezent gestalteten Blickfangs der modischen Kleiderzauberei, dieses stets kühl verblüffenden Fantasiegauklers und provozierend stolzen Denkanstoßgebers! Wer ist denn eigentlich ein Dandy, was macht den Dandy aus, wie agiert der Dandy? In einem Kapitel über den Stand der Forschung wird dargelegt, dass viele der bisherigen oft mehr schriftstellerischen als wissenschaftlichen Untersuchungen zu dieser mysteriösen Gestalt der Literatur und des Gesellschaftslebens auf halber Strecke stehen geblieben sind, da die üblicherweise gestellte Frage nach “l’homme et l’oeuvre” bei der Thematik nur zu wenig befriedigenden Ergebnissen, eben zu Teilaspekten führen konnte. Hörners breiter angelegter Forschungsrichtung gelingt es, weiter vorzudringen und mit neuen Gesichtspunkten bekannte und unbekannte Quellen in hellerem Licht erstrahlen zu lassen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2010.02.46 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2010 |
Veröffentlicht: | 2010-12-20 |
Seiten 442 - 445
Um Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies. Mit dem Klick auf „Alle akzeptieren“ stimmen Sie der Verwendung von allen Cookies zu. Für detaillierte Informationen über die Nutzung und Verwaltung von Cookies klicken Sie bitte auf „Anpassen“. Mit dem Klick auf „Cookies ablehnen“ untersagen Sie die Verwendung von zustimmungspflichtigen Cookies. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einstellungen jederzeit individuell anzupassen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.