“Two roads diverged in a yellow wood, / And sorry I could not travel both / And be one traveler, long I stood/ And looked down one as far as I could / To where it bent in the undergrowth”. So beginnt Robert Frosts vielleicht bekanntestes Gedicht “The road not taken”. Es veranschaulicht auf exemplarische Weise die beiden Pole, zwischen denen sich literarische Übersetzer theoretisch orientieren können. Die Rede ist von der grundlegenden Unterscheidung zwischen Nachdichtung und Neudichtung. Die Wahl zwischen textsortenadäquatem Übersetzen oder der Bevorzugung stilistischer Freiheiten ist in der Übersetzung immer auch ein Politikum. Frank Stückemann wählte für seine Dowson-Übertragung den goldenen Mittelweg: „Angestrebt wurde sowohl eine möglichst wortgetreue als auch dichterische Nachbildung des englischen Vorbilds, und zwar in vollem Bewusstsein aller damit verbundenen Schwierigkeiten.“. Freilich steht es Übersetzern frei, Gadamers goldene Regel nach ihrem Gusto auszulegen: „Nur ein solcher Übersetzer wird wahrhaft nachbilden, der die ihm durch den Text gezeigte Sache zur Sprache bringt, d. h. aber: eine Sprache findet, die nicht nur die seine, sondern auch die dem Original angemessene Sprache ist.“
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2018.01.15 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2018 |
Veröffentlicht: | 2018-05-30 |
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