Die Gattung des illustrierten Titelblattes erfreut sich einer besonderen Wertschätzung innerhalb der geisteswissenschaftlichen Disziplinen. Dies ist kein Zufall, diente ein Titelblatt doch spätestens seit der Erfindung des Buchdrucks als das Aushängeschild eines Buches. Als repräsentatives Entrée lädt es den Käufer und Leser zur Lektüre ein, indem es ihm den Gehalt eines Werkes auf einen Blick vor Augen stellt. Entsprechende Sorgfalt wandte man bei seiner typographischen und bildlichen Ausstattung auf. Die Gestalt eines Titelblattes verdankte sich dem Zusammenspiel verschiedener Instanzen: Die Autoren und Herausgeber gaben die inhaltlichen, auf den Werkgehalt abgestimmten Impulse. Die Verleger sicherten ihm die Aufmerksamkeit des Buchmarktes. Die Typographen und bildenden Künstler steuerten ihre Entwürfe bei, die von den ausführenden Holzschneidern oder Kupferstechern technisch umgesetzt wurden. Den Möglichkeiten waren kaum Grenzen gesetzt, und nicht selten geriet das aufgebotene allegorische und emblematische Bildprogramm so komplex, dass dem Titelblatt eine erläuternde Erklärung beigegeben werden musste.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2023.02.12 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2023 |
Veröffentlicht: | 2023-11-23 |
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