Wer nicht Spezialist für die mittelhochdeutsche Heldendichtung ist, wird es kaum glauben: Fast 140 Jahre lang stand für die wissenschaftliche Beschäftigung mit den historischen Dietrichepen nur die unzulängliche Ausgabe von Ernst Martin im 2. Band des ‘Deutschen Heldenbuches’ aus dem Jahre 1866 (mit Nachdrucken seit 1967) zur Verfügung. Uneingeschränkt gilt dies für die beiden großen Epen ‘Dietrichs Flucht’ (künftig: DF) und ‘Rabenschlacht’; lediglich von der kleineren und schlecht überlieferten Dichtung von ‘Alpharts Tod’ hat Uwe Zimmer 1972 einen “verbesserten Abdruck” der Handschrift vorgelegt, der allerdings viele Fehler aufweist. Das editorische Desinteresse an den zwei wichtigsten Vertretern der historischen Dietrichepik dürfte mehrere Gründe haben. Für den einen sei stellvertretend an das Urteil eines mit der mittelalterlichen Literatur so vertrauten und um ihre Erhellung so verdienten Forschers wie Julius Schwietering erinnert, der in seiner Literaturgeschichte (1932-1940) DF schlichtweg ein “Machwerk” genannt hat.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2006.01.15 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2006 |
Veröffentlicht: | 2006-04-01 |
Seiten 132 - 135
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