„Wer den Dichter will verstehen | Muß in Dichters Lande gehen“, lauten die vielzitierten Verse aus Goethes West-östlichem Divan. Sie dienen oft als Werbeslogan, um zum Besuch von Häusern einzuladen, wo Dichter und Schriftstellerinnen gelebt, gearbeitet oder ihre Ferien verbracht haben. Viele dieser Häuser sind heute Gedenkstätten, Museen oder Lernorte mit einem reichhaltigen Informationsangebot, didaktisch aufbereiteten Exkursionen durch Werk und Biographie sowie material- und bildgesättigten Begegnungen mit Lebens-, Wohn- und Arbeitswelten kreativ tätiger Menschen. Man kann zwar daran zweifeln, ob solche Besuche dabei helfen, Literatur besser zu verstehen oder auch spekulieren, ob „Pilgerreisen“ zu Dichterhäusern nur „sentimentale Hagiografie“ sind. Doch sie sind unschätzbare Quellen für die Erforschung materialer Kontexte, die für das Schreiben oder die Textentstehung relevant sind. Darüber hinaus lohnt ein Besuch allemal, denn diese Orte sind ein „Eingangsportal, durch das man die Welt der Literatur betritt“, machen neugierig und sensibilisieren für das komplexe Verhältnis von Autor, Kontext und Werk. Landauf, landab haben zahllose Dichterhäuser ihre Türen geöffnet, unter ihnen eine ebenso stattliche Zahl von Häusern, die nur im Sommer genutzt wurden.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2022.02.24 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2022 |
Veröffentlicht: | 2022-11-24 |
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