Der Beitrag analysiert deutsche Kino- und Fernseh-Filme seit 2010, die als ‚Heimat-western‘ klassifiziert worden sind, da sie die Konventionen des deutschen Heimatfilms mit denen des Westerns hybridisieren. Diese Filme wie ‚Die andere Heimat‘, ‚Das finstere Tal‘ oder ‚Die Büffel sind los‘ lassen sich als ein Chronotopos fassen, der im Anschluss an die Forschung von Michail M. Bachtin und Vivian Sobchack eingehend hinsichtlich seiner Zeit- und Raumstrukturen sowie seines ‚Menschenbildes‘ analysiert wird. Obwohl die Filme zunächst sehr unterschiedlich erscheinen mögen, konstituieren sie einen erstaunlich homogenen Chronotopos. Dieser Befund wird zum einen genretheoretisch und zum anderen im Kontext des Neuen Deutschen Genrefilms diskutiert, wobei es sich um eine Gruppe (vorrangig junger) Filmemacher*innen handelt, die die Genrefilmproduktion und das kollektive Genrebewusstsein in Deutschland fördern wollen. Zum Abschluss fragt der Beitrag danach, ob der Chronotopos Heimatwestern als Verhandlung eines ‚realen‘ Chronotopos der deutschen Gegenwartsgesellschaft gelesen werden kann.
In recent years, a considerable number of German genre films have been labelled ‘Heimatwestern’ because of their hybridization of two well-known national genres: the US-American western und the German Heimatfilm. Based on Michael M. Bachtin’s and Vivian Sobchack’s research on genre and the chronotopos, the essay analyses the Heimatwestern as a chronotopos consisting of very specific spatial, temporal and social relations. The Heimatwestern is important for understanding the agenda of the New German Genre Film, a movement of (mostly young) directors promoting genre cinema in Germany. But the astoundingly homogenous chronotopos of the contemporary German Heimatwestern seems oddly out of place in comparison to ‘real’ chronotopoi in contemporary German society.
  
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2025.01.03 | 
| Lizenz: | ESV-Lizenz | 
| ISSN: | 1866-5381 | 
| Ausgabe / Jahr: | 1 / 2025 | 
| Veröffentlicht: | 2025-05-21 | 
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