Die lateinischen Epen von Cimbriaco, Nagonio, Bartolini und Sbruglio bilden im gattungstheoretischen Sinn keine literarische ‚Reihe‘. Eine ‚Reihe‘ würde eher die ‚Austrias‘ mit der ‚Borsias‘, ‚Sfortias‘, ‚Hesperis‘, ‚Volaterrais‘, ‚Raetaeis‘ usw. zusammen rücken. Die zuerst für Friedrich III. bestimmten, dann auf Maximilian umgeschriebenen ‚Encomiastica‘ des Cimbriacus, Nagonios parteiliche Prognostik zur politischen Krise 1493/94, Bartolinus‘ Epos über den Landshuter Erbfolgekrieg und Sbrulius‘ Bearbeitung des volkssprachigen Ritterromans ‚Theuerdank‘ werden allein dadurch zusammengehalten, dass im Zentrum als Held Kaiser Maximilian I. steht. Gerade diese Zusammenstellung bietet aber die Möglichkeit, – im Sinne des Freiburger SFB – unterschiedliche Formen von Heldentum in der Frühen Neuzeit zu beschreiben. Pulina setzt sich mit den gängigen Konzeptualisierungen des Heroischen auseinander und arbeitet die spezifisch frühneuzeitliche Konzeption des Helden heraus, für den eine den antiken und mittelalterlichen Heroen zugeschriebene Transgressivität – außer für die negativen Gestalten – nur noch ausnahmsweise in Frage kommt und ein Heroismus der Tat nur noch eine Möglichkeit unter vielen ist. In den meisten Fällen tritt nämlich ein „hohe[r] moraldidaktische[r] Anspruch“ hinzu.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2023.02.17 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2023 |
Veröffentlicht: | 2023-11-23 |
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