In den böhmischen Ländern hatte die soziale Anpassung der meisten Juden an das deutschsprachige Bürgertum um 1900 bereits weitgehend zum Aussterben des Westjiddischen geführt. Allerdings häuften sich im regionalen deutsch-jüdischen Schrifttum gerade zu dieser Zeit Belege für die Rezeption ostjiddischer Literatur. Um die mediale Präsenz und identitätsstiftende Funktion des Jiddischen für die Gruppe seiner ehemaligen Sprecher zu bestimmen, untersucht der Aufsatz am Beispiel der zionistischen Zeitschrift ,Jüdische Volksstimmeʻ (Brünn) die Strategien, das Ausmaß und die Grenzen publizistischer Vermittlung ostjiddischer Literatur im Original. Dabei wird geklärt, inwieweit die Herausgeber noch mit (rezeptiven) Jiddisch-Kenntnissen ihrer Leserschaft rechneten oder nicht, inwieweit also Transkriptionen, Verständnishilfen oder Übersetzungen als notwendig betrachtet wurden.
In the Bohemian lands, the social adaptation of most Jews to the German-speaking bourgeoisie had already largely led to the extinction of Western Yiddish around 1900. However, in regional German-Jewish print media evidence of the reception of Eastern Yiddish literature was increasing just at this time. In order to determine the media presence and identity-creating function of Yiddish for the group of its former speakers the article uses the example of the Zionist journal ʻJüdische Volksstimme’ (Brno) to examine the strategies, the extent and the limits of journalistic communication of original Eastern Yiddish literature. In the course of this it will be clarified to what extent the editors still expected their readership to have (receptive) knowledge of Yiddish or not, i.e. to what extent transcriptions, understanding aids or translations were considered as necessary.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2024.01.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2024 |
Veröffentlicht: | 2024-05-22 |
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