Der Titel dieser glänzenden Studie spricht barock, rekurriert er doch auf die barocke Mitteilungsform par excellence. Er zitiert ein Emblem, einem Emblembuch von 1596 entstammend, das dann auch das Umschlagbild des Bandes zeigt: Pegasus, der Inbegriff des Dichterruhms, überfliegt die Chimäre, die, wie der Leser später erfährt (S. 103ff.), in der Tradition der Emblematik eine trügerische Rhetorik versinnbildlicht, bei Lope de Vega allerdings zur positiven Allegorie des spanischen Barocktheaters avanciert. Grünnagel zu folgen, das geflügelte Pferd andersherum als Sinnbild klassisch-mimetischen Dichtens aufzufassen oder retrospektiv der französischen Klassik zuzuordnen, ist nicht zwingend, aber reizvoll. Von den Gemeinsamkeiten der Mythentiere ausgehend, beider Monstrosität, zu der im Fall des betrachteten Emblems noch eine ähnliche Körper haltung und andere Analogien hinzukommen, interpretiert der Autor weiter, dass Pegasus und Chimäre hier “eher wie Zwillinge denn als unversöhnliche Antagonisten erscheinen müssen” (S. 106). Die Allegorien im Titel verweisen demnach auf das ästhetische Doppelgesicht der Literaturepoche, die anhand französischer und spanischer Dramen exemplarisch untersucht werden soll.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2013.01.37 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2013 |
Veröffentlicht: | 2013-05-23 |
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