Die Großstadt Berlin ist einer der wichtigsten Schauplätze der deutschsprachigen Literatur, ja wurde für viele Autorinnen und Autoren zum Symbolraum: Als pars pro toto steht Berlin oft für die jeweilige Gegenwart, das ganze deutsche Staatsgebiet, die deutsche Gesellschaft und Kultur oder gar die Moderne an sich. Dabei ist Berlin in vielen Texten mehr als nur ein Handlungsort: Die Stadt wird zum Akteur, zur Figur im komplexen Spiel des modernen Lebens. Das literarische Berlin ist der lebensfeindliche Moloch aus Industrieabgasen, Kriminalität und sozialen Problemen, es ist aber auch die mondäne Metropole, ein Inbegriff von Leben und Luxus. In ihr können die einzelnen Romanfiguren tragisch untergehen oder sich kontruktiv selbst finden. Sie ist der faszinierende Beobachtungsraum des Flaneurs oder ein Hindernisparcour für den abgehetzten Passanten. In ihrem Alltag offenbart sich die deutsche Geschichte, Politik und Kultur in einer Flut von Einzelheiten.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2011.02.23 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2011 |
Veröffentlicht: | 2011-12-08 |
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