Das erst 1925 in der Bibliothek des Vatikans aufgefundene Ms. V des altfranzösischen Alexiusliedes war schon mehrfach Gegenstand philologischer bzw. sprachwissenschaftlicher Untersuchungen, zumal diesem Handschriftfragment (es setzt mit dem letzten Vers der Strophe 85 ein; ferner fehlen die Strophen 87, 108, 109 und 110) aufgrund seines mitunter auch gegenüber dem Ms. L konservativen Charakters für die Textgeschichte des Alexiusliedes einige Bedeutung zukommt. Nachdem der Erstherausgeber P. Rajna es auf 1140-1160 datiert und dem wallonischen Sprachraum zugewiesen hatte, sprach sich H. Stimm nach erneuter kritischer Betrachtung der Skripta für eine Herkunft aus dem Südosten der Langue d’oïl bzw. dem frankoprovenzalischen Gebiet aus. Zuletzt hat sich M. Burger um eine Vermittlung zwischen den beiden Standpunkten bemüht und in Erwägung gezogen, daß das Manuskript eine wallonische Abschrift einer Vorlage aus dem frankoprovenzalischen Raum darstellen könnte.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2006.01.11 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2006 |
Veröffentlicht: | 2006-04-01 |
Seiten 115 - 120
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