Die Vulgarisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse in literarischer Form, die zwischen Renaissance und Aufklärung hohes Ansehen genoss, hat heutzutage einen eher negativen Beigeschmack. Sie scheint weder den Kriterien strenger Wissenschaftlichkeit gänzlich Genüge zu tun, noch auch dem Autonomieanspruch der Literatur gerecht zu werden. Diese Aburteilung, die sich insbesondere aus der anachronistische Rückwendung des modernen Wissenschafts- und Literaturverständnisses erklärt, hat auch dazu geführt, dass die Tradition literarischer Vulgarisierung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, die in Frankreich zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert eine wichtige Funktion der Vermittlung und der epistemologischen Innovation besaß, bis heute ein Stiefkind der Forschung geblieben ist.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2007.01.50 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2007 |
Veröffentlicht: | 2007-04-01 |
Seiten 222 - 224
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