Am 22. Dezember 2007 verschied Julien Gracq alias Jean Poirier 97-jährig in seinem Elternhaus in Saint-Florent-le-Vieil. Der Bewunderer und Weggefährte von André Breton verhielt sich gegenüber dem Literaturbetrieb und den literarischen Strömungen des 20. Jahrhunderts reserviert. Nur der mächtigen Aura des Surrealismus vermochte er sich nicht zu entziehen. Sein Romanerstling Au château d’Argol (1938) und die Prosagedichte Liberté grande (1946) weisen deutliche Spuren dieser Strömung auf, deren Ästhetik auf Rätsel und Zufall gründet. Die Protagonisten dieses “nouveau Virgile” pflegen motivisch dieses Erbe, indem sie als Beobachter und Decodierer einer hintergründigen Natur auftreten, was der Kritik nicht entgangen ist. Alain-Michel Boyer setzt sich demgemäß in seiner Monografie mit dem Verhältnis von Subjekt und Landschaft in einem Werk auseinander, das aus einer seltenen Symbiose von Geografie und literarischer Schöpfung entstanden ist: “Dès lors, plus que chez la plupart des écrivains, les données géographiques, topographiques, météorologiques tiennent une place primordiale dans l’oeuvre de Gracq” (S. 15).
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2013.01.39 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2013 |
Veröffentlicht: | 2013-05-23 |
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