Im Portugiesischen kann, wie in anderen romanischen Sprachen, die Konstruktion ‘Verb + Reflexivpronomen’ außer in der reflexivischen und reziproken Diathese auch mit rezessiven Merkmalen, d. h. mit Merkmalen der Enttransitivierung auftreten. In der Literatur werden üblicherweise die beiden folgenden Konstruktionstypen unterschieden: (1) (a) Alugam-se casas. (b) Aluga-se casas. Der Typ (1) (a) wird als “se-passive” (Naro 1976: 780) oder “reflexive Passivkonstruktion” (Gärtner 1993: 290), die Form selbst als “se apassivador” (Nunes 1991: 33, analog auch Zribi-Hertz 1982: 373) bezeichnet. Der passivische Charakter wird dabei aus der Kodierung des einzigen Partizipanten des Satzes als Subjekt – erkennbar an der Verbkonkordanz bei pluralischer NP – und dem entsprechend fehlenden Agens-Subjekt abgeleitet. Als nicht passivisch, sondern als ‘impersonal’ (und damit aktivisch?) gilt dagegen der Typ (1) (b). Nunes (1991: 33) bezeichnet se hier als “indeterminador”, Gärtner (1993: 291) spricht von “unbestimmt-persönlicher Reflexivkonstruktion”, Zribi-Hertz (1982: 373) von “se impersonnel”. Bei diesem Typ erscheint die Patiens-NP1 im Plural aufgrund fehlender Verbkonkordanz eher als Objekt, während für das Agens auch hier die Subjektrolle blockiert ist.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2005.01.05 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2005 |
Veröffentlicht: | 2005-04-01 |
Seiten 58 - 78
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